Achtung - das geht an die Nieren!
Die Nierenbeckenentzündung, auch oberer Harnwegsinfekt genannt, ist ein Krankheitsbild, welches bei Babys und Kleinkindern gar nicht so selten ist - und es ist wichtig, etwas darüber zu wissen.
Warum? Weil es eine Krankheit ist, die man frühzeitig erkennen sollte - und dann auch konsequent therapieren. Die Nierenbeckenentzündung ist eines der wenigen Krankheitsbilder in der Kinderheilkunde, bei dem immer eine antibiotische Behandlung durchgeführt werden muss, um Folgeschäden (in diesem Fall an den Nieren) zu verhindern.
Und wie erkennt man die Nierenbeckenentzündung? Im Normalfall fiebern die Kinder richtig hoch und zeigen eindeutige Krankheitssymptome. Sie trinken schlecht, sind wenig aktiv, wenig rege, ... einfach so, dass man schnell zu dem Schluss kommt: Das Kind muss man in der Kinderarztpraxis anschauen lassen.
Wenn die Ärztin oder der Arzt beim Untersuchen in den Bereichen Ohren, Hals, Lunge nichts findet, ist es ganz wichtig, auch den Urin zu untersuchen. Und anhand des Urinbefundes kann man dann meist die Diagnose stellen. Dann wird konsequent antibiotisch behandelt und in der Folgezeit ist es spannend zu schauen, ob es eine einmalige Geschichte war, oder ob ein Kleinkind dazu neigt, es öfter zu bekommen. In letzterem Fall kann leider auch dahinterstecken, dass manche Kinder angeborene Fehlbildungen im Harn-Abfluss-System haben.
Halten wir fest: Wenn ein Kleinkind oder ein Baby unklar fiebert, sollte man immer den Harn untersuchen lassen. Und wenn ein Kind einmal eine Nierenbeckenentzündung hatte, dann sollte man die folgenden ein, zwei Jahre akribisch danach schauen, dass man den Urin untersucht, sobald das Kind nicht ganz fit wirkt. Und sollten sich Hinweise auf Harn-Abflussstörungen ergeben, dann ist das etwas, das man mit (Fach-)Ärzten weiter besprechen muss. Denn dann muss man beobachten, wie sich die Harn-Abflüsse verwachsen. Im schlimmsten Fall muss operiert werden.
Und es gibt noch den Ansatz, dass Kinder, die sehr oft Nierenbeckenentzündungen bekommen, als Prophylaxe jeden Tag eine kleine Dosis Antibiotika bekommen, damit nicht immer wieder neue Entzündungen auftreten.
Fazit: In Krankheitsfällen nicht vergessen, nach dem Urin schauen zu lassen.
Weitere interessante Tipps
Mundpilz
Zwischen Leber und Milz ist bei vielen immer Platz für ein Pils. Bei Babys ist zwischen Zunge und Backe leider oft Platz für einen störenden Pilz. Aber keine Sorge: Mit ein paar einfachen Maßnahmen kriegen wir den zusammen in den Griff.
Remo Largo
„Das Kind gehört nicht den Eltern, sondern sich selbst. Es ist nicht auf die Welt gekommen, um die Erwartungen seiner Eltern zu erfüllen, sondern um zu jenem Wesen zu werden, das in ihm angelegt ist. Dies zu ermöglichen, liegt in der Verantwortung der Eltern."
Krabbeln
Dies wird kein Ausflug ins Reich der Insekten, bei Eltern kleiner Kinder ist Krabbeln ein mindestens genauso großes Thema. Zwei Fragen stehen da immer im Vordergrund: Wann sollte ein Kind krabbeln? Und muss ein Kind überhaupt krabbeln?