Wann muss ein Kind in Behandlung?
In letzter Zeit werden wir öfter gefragt: „Was ist eigentlich ein richtiger Grund, mit meinem Kind in die Praxis zu kommen?" Die Antwort ist gar nicht so schwierig ...
Vorab: Wir schauen uns natürlich jedes Kind, bei dem die Eltern in Sorge sind, gerne an. Aber dennoch kann man Ihnen, liebe Eltern, ein paar Tipps und Leit-Gedanken mit auf den Weg geben, wann eine Vorstellung in der Kinderarztpraxis notwendig ist und wann nicht.
Das Wichtigste in der Beurteilung eines Kindes ist der Allgemeinzustand. Zu einzelnen Symptomen wie zum Beispiel Erbrechen, Fieber, Durchfall, kann man gar nichts genau sagen. Es ist niemals das entscheidende Kriterium, ob ein Kind zwei- oder viermal erbrochen hat, ein- oder viermal dünnen Stuhl hatte oder 38,2 oder 38,6 Temperatur hat. Es geht immer um folgende drei Aspekte:
Wie schaut das Kind aus? Ist es einigermaßen durchblutet, hat es eine gute Gesichtsfarbe?
Trinkt das Kind ordentlich?
Und das Allerwichtigste: Wirkt es apathisch und/oder lethargisch?
Das Kind darf müder und schlapper sein, aber es muss reagieren, wenn man etwas von ihm will. Es sollte sich für ein Buch oder eine DVD interessieren und es muss Phasen haben, in denen es durch die Wohnung läuft, etc.
Eltern müssen sich immer klarmachen: Wenn ein Kind ernsthaft krank wird, ist das Erste, was der Körper macht, in den Energiesparmodus zu schalten. Und sich weniger zu bewegen.
Deshalb, gerade jetzt, da der Winter bald kommt und wir bereits im Frühherbst eine Infektwelle haben: Wenn Ihr Kind nur hustet, nur erkältet ist, ein paar Magen-Darm-Symptome hat, aber ansonsten in einem ordentlichen Allgemeinzustand ist, dann brauchen wir Ärztinnen und Ärzte das Kind nicht gleich anzuschauen.
Wichtig ist aber auch: Falls Sie in irgendeiner Form Zweifel haben, nehmen Sie Kontakt mit uns auf, das kann gerne auch zunächst einmal nur per E-Mail sein. Und wir werden und wollen und müssen natürlich in jedem Fall das Kind anschauen, wenn Sie sich mit dessen Gesundheitszustand unwohl fühlen.
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